Narben

Erhabene Narben behandeln

Erhabene Narben, auch hypertrophe Narben genannt, entwickeln sich nach Verletzungen oder Operationen. Sie können dick, wulstig, zusammen­gezogen und fest sein. Solche Narben entstehen durch eine Störung der Narbenreifung und repräsentieren ein neugebildetes, faserreiches Ersatzgewebe.

Gebildet werden sie aus Fibroblasten in der Dermis (Lederhaut) und können neben einer auffälligen Pigmentierung auch Schmerzen und Juckreiz verursachen.

WISSENSWERTES

Verschiedene Arten von Narben

Erhabene Narben

Beschwerdefreie Narben: Zeichnen sich durch eine schnelle und problemlose Heilung aus. Sie liegen flach auf Hautniveau, sind weich und beweglich. In der Anfangsphase können leichte Rötungen und Juckreiz auftreten.

Aktive Narben: Bleiben aufgrund chronischer Reizung des Narbengewebes länger gerötet und können Schmerzen verursachen.

Hypertrophe Narben: Entstehen durch übermäßige Bildung von Bindegewebe, be­sonders in Bereichen mit erhöhter Belastung wie über Gelenken. Sie sind wulstig, hart und zeigen wenig Elastizität. Oft ist die Wundheilung verzögert, begleitet von Rötungen, Juckreiz oder Schmerzen. Diese Narben beschränken sich auf den ursprünglichen Wundbereich und können sich im Laufe der Zeit zurückbilden.

Keloide Narben: Entstehen durch eine übermäßige Vermehrung von Bindegewebe, was zu wulstigen, fixierten Narben führt, die oft mit Rötung, Juckreiz, Gefühlsstörungen oder Schmerzen einhergehen. Sie breiten sich über den ursprünglichen Wundrand hinaus aus und neigen dazu, nicht von selbst zurückzugehen. Keloide treten besonders häufig bei Menschen mit familiärer Veranlagung und dunkler Hautfarbe auf.

Atrophe Narben: Durch verminderte Bindegewebsbildung entstehend, liegen sie unterhalb des Hautniveaus und heilen oft verzögert. Sie wirken straff und zusammengezogen, sind nicht beweglich und können Juckreiz und Schmerzen verursachen. Sie sind typischerweise schlecht durchblutet und erscheinen blass. Sie entstehen häufig als grübchenartige Akne-Narben im Gesicht oder nach Windpocken.

Sklerotische Narben sind hart, unelastisch und mit dem umgebenden Gewebe verwachsen. Mit der Zeit können sie weiter schrumpfen und verursachen oft Beschwerden. Besonders im Bereich von Gelenken können diese Narben die Beweglichkeit stark einschränken.

UNSERE METHODE

Behandlung mit der Phlebolyse

Funktionsweise
Risiken und Nebenwirkungen
behandlung mit dem phlebolyser

Bei der Phlebolyse-Behandlung von erhabenen Narben wie Keloiden werden diese durch Radiofrequenz und Elektrolyse mit einer kalten Nadel verkocht und auf diese Weise geglättet, ohne umliegende Haut zu schädigen.

Dies verbessert das Erscheinungs­bild und die Funktion, ist meist nur leicht unangenehm und wird ohne Narkose durchgeführt. Aus den zahlreichen dokumentierten Fällen sind keine Neubildungen von Narben oder andere Nebenwirkungen bekannt.

Gut zu wissen: Das Tragen von Druckkleidung oder das Anlegen von Druckver­bän­d­en kann das Wachstum erha­bener Narben effektiv redu­zie­ren und deren Struktur verbessern, besonders bei frischen Narben. Diese Methode wird oft ergänzend zu anderen Behandlungen wie Silikonpads oder Medical Needling eingesetzt.

Narbenbildung vorbeugen?

Für eine optimale Heilung großer Wunden ist Ruhe wichtig. Sanfte Bewegungen entlang der Hautspann­ungslinien verbessern die Durch­blutung und Geschmeidigkeit des Narbengewebes. Regelmäßiges Eincremen mit Silikoncremes oder -gels ab zwei Wochen nach der Operation und Kompressions­­anwen­­dungen unterstützen den Heilungs­prozess. Sauberhalten von Verletzungen und Schutz der Narben vor Sonne sind ebenfalls wichtig. Komplett unsichtbar werden die Narben auf diese Weise aber selten.

Herkömmliche Behandlungen?

Die Therapie hypertropher Narben hängt von deren Ursprung, Patien­tenbe­schwerden und Funktions­­beein­träch­tigungen ab, festgelegt nach einer persönlichen Unter­such­ung durch den plastischen Chirur­gen. Dazu gehören Narben­pflege mit Cremes, Silikonpads zur Reduzier­ung der Narbendicke, Injektionen mit Kortiko­steroiden, chirurgische Ein­griffe sowie innovative Methoden wie Fettunterspritzung, Medical Needling und Bestrahlung. In spe­ziell­en Fällen werden auch Laser­therapien und Immunsuppressiva eingesetzt.

HINTERGRÜNDE

Interview mit Andreas Oehme

In diesem Video erfährst du von einem der Mitentwickler der Phlebolyse, wie Hautstörungen ohne Narbe und Betäubung entfernt werden können.

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